Trockene Haut ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur das Wohlbefinden vieler Menschen beeinträchtigt, sondern auch als Eintrittspforte für ernsthaftere Erkrankungen dienen kann. Viele Faktoren beeinflussen den Zustand der Haut. Während oft einfache Verhaltensänderungen und die richtige Pflege Abhilfe schaffen, kann es in manchen Fällen ratsam sein, ärztlichen Rat einzuholen.
In Deutschland erkranken jährlich etwa zehn Millionen Menschen an trockener Haut, auch Xerosis cutis oder Xerodermie genannt. Diese Hauterkrankung kann verschiedene Beschwerden verursachen wie ein unangenehmes Spannungsgefühl und Juckreiz auf der Haut, schuppige, raue und glanzlose Haut, Hautrisse und Falten sowie Rötungen und brennende Schmerzen. Diese Symptome treten vor allem an Stellen mit weniger Talgdrüsen auf, z.B. an Unterschenkeln, Unterarmen, Händen und Füßen.
Trockene Haut entsteht, wenn die Haut nicht genügend Feuchtigkeit speichern kann. Ursachen von trockener Haut können vielfältig sein. Dazu gehören:
Umweltbedingungen wie Kälte, geringe Luftfeuchtigkeit und starke Sonneneinstrahlung, vor allem im Winter, können die Haut austrocknen. Auch Heizungsluft und Klimaanlagen belasten durch trockene Raumluft die Haut zusätzlich. Berufe, bei denen die Hände häufig mit Wasser oder Chemikalien in Berührung kommen, wie z.B. im Friseur- oder Baugewerbe, erhöhen das Risiko einer Xerodermie. Langes und heißes Duschen oder Baden schwächt die Hautbarriere und entzündet die Haut zusätzlich.
Mit zunehmendem Alter lässt die Aktivität der Talgdrüsen nach, was zu trockener Haut führen kann. Besonders betroffen sind Menschen über 60 Jahre. Auch die Wechseljahre oder eine Schwangerschaft können den Feuchtigkeitsgehalt der Haut beeinflussen. Eine erbliche Veranlagung zu trockener Haut ist auch möglich. Ein Mangel an Vitamin D und A, Zink und Eisen kann die Haut austrocknen. Auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr und starkes Schwitzen tragen dazu bei. Raucher haben hier ebenfalls einen ganz klaren Nachteil: Die in Zigaretten enthaltenen Chemikalien beschleunigen den Alterungsprozess der Haut und lassen sie trockener und faltiger erscheinen. Anhaltender Stress kann die Hautbarriere schwächen und so zur Xerodermie beitragen.
Verschiedene Hauterkrankungen wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder allergische Kontaktekzeme gehen häufig mit trockener Haut einher. Auch innere Erkrankungen wie Diabetes, Niereninsuffizienz oder Schilddrüsenunterfunktion können trockene Haut verursachen. Bestimmte Medikamente wie Kortison oder entwässernde Mittel haben als Nebenwirkung trockene Haut.
Wenn trotz geeigneter Pflegemaßnahmen keine Besserung eintritt oder zusätzliche Symptome wie starker Juckreiz, Schmerzen oder entzündete Hautstellen auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dann kann eine gezielte medizinische Behandlung erforderlich sein.
Trockene Haut ist ein komplexes Thema, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Mit der richtigen Pflege und einer bewussten Lebensweise kann das Hautbild jedoch verbessert werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um ernsthaftere Hauterkrankungen auszuschließen oder gezielt zu behandeln.
Letzte Aktualisierung am 02.10.2024.