Beim Kauf von Kosmetik müssen allerhand Faktoren berücksichtigt werden. Wichtig ist beispielsweise, dass sie zum Haut- oder Haartyp passt, ob Allergien bestehen oder auch der Preis. Zudem spielt für viele Menschen die Nachhaltigkeit eine Rolle und sie möchten Inhaltsstoffe meiden, die als bedenklich für die Gesundheit gelten, wie Hormone oder Duftstoffe. Es ist also wichtig, vor dem Kosmetik-Kauf eine eigene „Checkliste“ anzulegen, welche Kriterien das jeweilige Produkt erfüllen soll. Um zu prüfen, ob dies der Fall ist, hilft dann die INCI-Liste. Wer diese richtig lesen kann, findet also schneller genau die Kosmetik, die den eigenen Ansprüchen genügt.
INCI steht für „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“ und ist vergleichbar mit der verpflichtenden Lebensmittel-Kennzeichnung. Auch auf Kosmetik muss eine standardisierte sowie international anerkannte Liste mit allen Inhaltsstoffen angebracht werden – die INCI-Liste. Sie gibt Aufschluss darüber, welche Inhaltsstoffe in dem jeweiligen Produkt enthalten sind und wer sie richtig lesen kann, erhält noch vielfältige weitere Informationen. Dafür ist es wichtig, dass die Liste einheitlich gestaltet ist, sodass auch den Regulierungsbehörden die Arbeit erleichtert wird. Deshalb gibt es strikte Regelungen, wie die INCI-Liste aufgebaut sein muss und welche Informationen sie enthalten muss. Damit ist die Liste auch für die Verbraucher die wichtigste Informationsquelle bei ihrer Kaufentscheidung.
Einen Blick in die INCI-Liste zu werfen, lohnt sich also beim Kosmetik-Kauf in jedem Fall. Denn sie bringt eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich. Das gilt nicht nur für die Hersteller, die mehr Klarheit bezüglich der Kennzeichnung haben und diese besser automatisieren können, oder für die Regulierungsbehörden im Sinne von mehr Kontrolle – sondern das gilt auch aus Verbrauchersicht. Denn die INCI-Liste:
Die INCI-Liste ist aus Verbrauchersicht also ein großes Geschenk – auch, wenn sie an der einen oder anderen Stelle noch verbessert werden könnte. Sie ist der erste Schritt, um wirklich gute Kosmetik von „Mogelpackungen“ zu unterscheiden und sich selbst, die Umwelt, die eigenen Kinder & Co vor potenziell bedenklichen Inhaltsstoffen zu schützen. Unterm Strich entstehen dadurch bessere Kaufentscheidungen zu einem ebenfalls besseren Preis-Leistungs-Verhältnis. Das gelingt allerdings nur, wenn die Verbraucher wissen, wie sie die INCI-Liste richtig lesen.
Schon das Wissen, dass die INCI-Liste existiert, ist für viele Menschen neu – und verändert ihre Herangehensweise an den Kosmetik-Kauf. Die INCI-Liste befindet sich auf jeder Verpackung, unabhängig von ihrer Form oder ihrem Material, sodass sich ein suchender Blick stets empfiehlt. Denn irgendwo findet sich garantiert ein Etikett, das ebenfalls verschiedene Formen annehmen kann und die INCI-Liste enthält. Gegebenenfalls muss es dafür aufgeklappt oder aufgerollt werden. Einmal gefunden, müssen nur noch die Begriffe sowie die Reihenfolge richtig gedeutet werden:
Letztere ist relevant, da die Reihenfolge der Inhaltsstoffe, die in der INCI-Liste zu finden sind, nicht etwa willkürlich oder alphabetisch gewählt wird. Stattdessen werden die Inhaltsstoffe in absteigender Reihenfolge gemäß ihrer Gewichtung aufgelistet.
Kurz gesagt: Die größten Anteile stehen vorne, die geringsten Anteile zuletzt. Zwar sind keine genauen Mengenangaben verpflichtend, doch so lässt sich zumindest abschätzen, von welchem Inhaltsstoff wie viel enthalten sein könnte. Dies gibt auch Aufschluss über die Qualität der Produkte, denn oft werden sie zum Beispiel mit minderwertigen Stoffen „aufgefüllt“, wohingegen die hochwertigen Inhaltsstoffe nur einen geringen Anteil ausmachen. Es ist deshalb wichtig, beim Lesen der INCI-Liste auch auf die Reihenfolge zu achten.
Dass die INCI-Liste auf den ersten Blick oft unverständlich wirkt, liegt daran, dass hier die lateinischen Bezeichnungen verwendet werden. Somit ist den meisten Verbrauchern nicht sofort klar, um welche Inhaltsstoffe es sich handelt. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird ein bisschen Zeit investiert, um die einzelnen Begriffe zu recherchieren und somit in Ruhe eine Kaufentscheidung zu treffen, beispielsweise zuhause mit Hilfe des Internets, bevor die Kosmetik anschließend online bestellt oder im Ladengeschäft geholt wird. Oder aber die wichtigsten lateinischen Begriffe werden auswendig gelernt, um INCI-Listen zukünftig schneller sowie besser lesen zu können – auch spontan beim Kauf im stationären Handel. Häufig wiederholen sich die Begrifflichkeiten nämlich bei vielen Produkten, sodass es gar nicht so schwierig ist, sich zumindest die wichtigsten Bezeichnungen für jene Stoffe zu merken, die unbedingt oder auf gar keinen Fall enthalten sein sollten.
Zu den gängigen Begriffen sowie Abkürzungen in INCI-Listen gehören zum Beispiel:
Neben diesen gibt es natürlich eine ganze Reihe an weiteren potenziellen Inhaltsstoffen mit eigenen Bezeichnungen oder Abkürzungen. Viele Menschen suchen dabei gezielt nach Stichworten, die sie meiden möchten. Als bedenklich in Kosmetik gelten beispielsweise Parabene, Phtalate, Mikroplastik, Sulfate, Formaldehyde, Paraffine, Mineralöl sowie synthetische Duftstoffe.
Dies hat verschiedene Ursachen: Einige gelten als gesundheitsschädlich, andere als Auslöser von Allergien und wieder andere als Belastung für die Umwelt – um nur einige von vielen Beispielen zu nennen. In einigen Fällen reicht es somit schon aus, zumindest jene Bezeichnungen zu kennen, die im Einzelfall relevant sind. Dann hilft die INCI-Liste dabei, in Zukunft bessere Kaufentscheidungen zu treffen und dadurch genau jene Kosmetik zu finden, die die individuellen Ansprüche optimal erfüllt.
Letzte Aktualisierung am 15.08.2023.