Juckende Haut treibt viele von uns tagtäglich in den Wahnsinn. Die medizinische Bezeichnung dafür ist Juckreiz, der durch die Stimulation von Nervenenden in der Haut verursacht wird.
Eine mögliche Ursache für juckende Haut ist die Menopause. Veränderungen im Hormonspiegel produzieren eine juckende Hauterkrankung mit Namen „Ameisenlaufen“. Die Betroffenen haben ein Phantomgefühl krabbelnder Insekten auf ihrer Haut, die Ursache hierfür ist unklar. Eine Theorie besagt, dass ein schwankenden Hormonspiegel die Nervenenden in der Haut beeinflusst.
Um das Jucken der Haut zu beseitigen, raten Wissenschaftler, die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel in fettem Fisch) zu steigern. Der Zustand der Haut kann sich so verbessern, die Haut ist weniger trocken und weniger anfällig für Juckreiz. Ebenfalls sollte viel Wasser getrunken werden, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Faktoren, wie Rauchen, Übergewicht, Sonneneinstrahlung, Stress und Schlafmangel sollten vermieden werden. Auch eine Hormonersatztherapie kann helfen.
Eine weitere Ursache für juckende Haut können Allergien sein. Diese wird als Kontaktallergie oder Kontaktdermatitis bezeichnet, dass bedeutet, die Haut reagiert, wenn etwas Bestimmtes berührt wird. Häufige Auslöser sind Schmuck aus Nickel, Gummihandschuhe oder auch Gürtel-Schnallen. Reizstoffe finden sich auch in Chemikalien, Seifen und Parfums.
"Diese Allergene produzieren eine Immunantwort in der Haut, sodass ein „feuriger“ Juckreiz ausgelöst wird. In schweren Fällen kann die Haut auch schuppig werden und schmerzhafte Risse an den Fingern entwickeln", sagt Dr. Andrew Wright, Dermatologe am Bradford Hospitals NHS Trust. Menschen mit einer Tendenz zu Asthma, Ekzemen und Heuschnupfen entwickeln leichter eine Kontaktdermatitis als andere. Dies liegt möglicherweise an einem geschwächten Immunsystem.
Behandlung: Der erste Schritt ist, die Ursache zu identifizieren, ein Epikutantest kann hierbei helfen. Hierbei werden kleine Stücke Klebeband - die jeweils eine kleine Probe von einer potentiell allergischen Substanz enthalten – für 48 Stunden auf die Haut geklebt, anschließend werden die Reaktionen analysiert.
Die Haut sollte regelmäßig eingecremt werden, da dies der Haut hilft, eine schützende Barriere zu bilden. Auch die Verwendung von hypoallergenem Shampoo und Seife ist ratsam, da diese frei von Allergenen sind.
Auch eine Nahrungsmittelallergie kann einen intensiven Juckreiz auslösen, ebenso wie einen plötzlichen Hautausschlag oder rote Flecken. Auch hier muss herausgefunden werden, gegen welche Lebensmittel die betroffenen Personen allergisch sind.
Statistiken sagen, dass einer von fünf Menschen zu einem unbestimmten Zeitpunkt in seinem Leben von einem Ekzem betroffen sein wird. Der Zustand wird durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht. Das atopische Ekzem wird überwiegend vererbt, viele der Betroffenen haben auch Heuschnupfen und Asthma; Erkrankungen, die mit einem geschwächten oder überaktivem Immunsystem in Verbindung stehen. Oft befallen sind Stellen an der Rückseite von Knien, Ellbogen, Hals oder um die Augen und Ohren, da diese Bereiche öfter warm und feucht sind.
Das Pompholyx-Ekzem oder Dyshidrosis betrifft einen von 20 Menschen und erzeugt einen brennenden Juckreiz zusammen mit winzigen Blasen an den Seiten der Finger, Handflächen und Füßen. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass es durch Unverträglichkeiten, z.B. von Medkamenten, bei Fußpilz-Infektionen, Stress oder in Kontakt mit alkalischen Substanzen ausgelöst wird.
Auch hier muss die Haut gut mit Feuchtigkeit versorgt werden. Entsprechende Cremes sollten frei von Chemikalien wie Parabenen sein, auch Hydrocortison wirkt beruhigend. Eine neue Behandlungsmethode ist die Tacrolimus-Salbe, welche auf Rezept erhältlich ist. Sie ist für Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis geeignet, sie beruhigt ein überaktives Immunsystem.
Ein Haferflocken-Bad hilft ebenfalls bei juckender Haut. Hafer enthält entzündungshemmende Verbindungen, die Juckreiz reduzieren können.
Letzte Aktualisierung am 23.05.2014.