Gürtelrose: Was gegen die schmerzhafte Nervenentzündung hilft
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Therapie und Linderung bei Herpes Zoster
Bläschen auf der Haut und starke brennende Schmerzen kennzeichnen die Gürtelrose, ihr medizinischer Name lautet Herpes Zoster. Nachweisen kann sie der Arzt per Bluttest oder Hautabstrich.Verursacher sind Varicella-Zoster-Viren, die auch die Kinderkrankheit Windpocken auslösen. Die Viren tarnen sich nach einer überstandenen Infektion und verkapseln sich in Nervenknoten im Rückenmark.
Gürtelrose: Was gegen die schmerzhafte Nervenentzündung hilft
Bei geschwächten Abwehrkräften, bedingt durch Stress oder andere Infektionen beispielsweise, werden die Varicella-Zoster-Viren wieder aktiv. Sie vermehren sich, wandern an die Nervenenden unter der Hautoberfläche und sorgen hier für erhebliches Ungemach. Etwa 400.000 Fälle der Gürtelrose treten alljährlich in Deutschland auf, davon sind mehr als 30% Erwachsene.
Die typische Nervenentzündung tritt gehäuft einseitig an Bauch oder Rücken auf, aber auch im Schulterbereich oder im Gesicht. Werden Binde- und Hornhaut der Augen befallen, können die Viren diese bis zur Erblindung schädigen.
Die Erkrankung kündigt sich durch Müdigkeit, Mattigkeit, Gliederschmerzen und Fieber an. Die charakteristischen, brennenden Nervenschmerzen stellen sich bereits Tage vor Ausbruch der Bläschen ein. Die Beschwerden halten oft bis zu drei Wochen an, im ungünstigsten Falle auch chronisch werden. Die Flüssigkeit aus den Zosterbläschen ist hochansteckend.
Wird eine Gürtelrose rechtzeitig diagnostiziert, lässt sich jedoch einiges dagegen tun. Virustatika mit Wirkstoffen wie Famciclovir, Benzocain oder Aciclovir verhindern die Vermehrung der Viren. Zinksalbe und Wundpuder heilen die Hautbläschen.
Eine Reihe von Hausmitteln hilft, das Schlimmste zu überstehen: Kompressen mit Apfelessig, Kamillen- oder Ringelblumentinktur, in der Regel 5-10 Tropfen auf 200 ml (etwa ein Glas) Wasser ergeben die richtige Mischung, um die befallene Haut zu kühlen.
Ohne Schmerzmittel geht es nicht. Bei etwa 8% aller Fälle müssen selbst starke Opioide noch zusätzlich durch Antidepressiva oder Antiepileptika unterstützt werden. 10 bis 15% der betroffenen Erwachsenen, meist Patienten über 50, entwickeln eine Postzosterneuralgie. Diese geht mit anhaltenden Schmerzen im Bereich der vorher aufgetretenen Bläschen weit über das akute Stadium der Krankheit hinaus einher. Kennzeichnend dafür sind Berührungsschmerz und Taubheitsgefühle. Hier muss eine multimodale Schmerztherapie, eine Kombination mehrerer Mittel, eingesetzt werden, um einen chronischen Verlauf zu verhindern. Stark schmerzstillende Salben unterstützen dabei lokal die Behandlung mit Schmerztabletten oder –injektionen.
Parallel zur Symptombehandlung sollte vor allem die Immunabwehr gezielt „auf Trab“ gebracht werden: Reichlich Vitamin C, Präparate wie beispielsweise Sonnenhutextrakt, dazu eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen und Eiweiß helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Vielleicht lassen sich auch einige Stressfaktoren im Leben des Patienten entlarven und eindämmen, denn der Ausbruch einer Gürtelrose ist oft ein Warnsignal, das die Grenzen der persönlichen Belastbarkeit anzeigt.