Eine neuartige Akne-Therapie sagt Hautunreinheiten den Kampf an
Akne ist für Betroffene oft ein Problem, das mit den gängigen Medikamenten nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Immer wieder neue Pusteln und Pickel, die sich zum Teil schmerzhaft entzünden können, lange brauchen, bis sie verheilen und gelegentlich Narben zurücklassen – das sind Hautprobleme, die häufig auch am Selbstbewusstsein des Akne-Patienten nagen.
Mit einem Virus Akne bekämpfen
Wissenschaftler glauben nun, dass ein harmloses Virus, das auf der Haut lebt, in Zukunft bei der Bekämpfung von Akne helfen könnte. Diese so genannten Phagen sind Viren, die gezielt die Akne auslösenden Bakterien bekämpfen.
Akne entsteht, wenn Haarfollikel von Talg blockiert werden. Jedes feine Härchen in der Haut besitzt eine Talgdrüse, die die Haut normalerweise vor dem Austrocknen schützt. Wird zu viel Talg gebildet, verstopfen die Poren und Pickel entstehen. Diese Pickel sind Entzündungen, die von normalerweise harmlosen Bakterien namens Propionibacterium acnes verursacht werden. Schwere Akne wird häufig mit Antibiotika behandelt. Die Therapie ist nicht gerade arm an Nebenwirkungen und tötet nicht nur die schlechten, sondern auch die nützlichen Bakterien. Inzwischen sind einige Bakterienstämme resistent. Die Bakteriophagen hingegen gehen nur gezielt gegen die Akne-Bakterien vor.
Elf verschieden Arten von Phagen haben die Experten der University of California, Los Angeles (UCLA) und der University of Pittsburgh ausfindig gemacht. Die Wissenschaftler haben die DNA der Phagen entschlüsselt und festgestellt, das sie ein Enzym namens Endolysin gemeinsam haben. Dieses ist in der Lage, die Zellwände der Akne-Bakterien zu zerstören und die Bakterien damit zu töten.
In der weiteren Laborarbeit muss sich zeigen, inwieweit man die Bakteriophagen in der Akne-Therapie einsetzen kann. Dafür müssen Forscher nun ein Medikament aus dem Virus oder dem Endolysin entwickeln. Möglicherweise könnte dies ein neuer Weg zu einer nebenwirkungsarmen, wirkungsvollen Behandlung von Akne sein.