Es gibt ihn nicht, den einen Juckreiz. Viel mehr kann das unangenehme Gefühl, das zum Kratzen anregt, die unterschiedlichsten Ursachen haben und sich dementsprechend auch auf viele verschiedene Weisen behandeln lassen. Dem Grunde nach deutet Juckreiz lediglich darauf hin, dass es im Bereich der Haut Fremdkörper oder kleine Verunreinigungen gibt. Diese bekämpft man ganz automatisch, indem man dem Drang nachgibt, sich an der betroffenen Stelle zu kratzen. Der unliebsame Besucher wird auf diese Weise entfernt, der Juckreiz gehört schon der Vergangenheit an. Doch Jucken kann auch auf verschiedene Erkrankungen hinweisen.
Teilweise geht der Reiz mit Rötungen der Haut oder der Bildung kleiner Pickel oder Ausschläge einher. Auch nach einem längeren Aufenthalt in direkt einstrahlendem Sonnenlicht kann es zu Hautirritationen dieser Art kommen. Ist eine Hauterkrankung die Ursache für den andauernden Juckreiz, muss eine Behandlung durch den Hautarzt erfolgen. Eine häufige Behandlungsmethode ist die Verschreibung einer stark fetthaltigen Creme oder Salbe und die Anweisung, gerade bei empfindlicher Haut auf die Verwendung alkoholhaltiger Pflegeprodukte wie Duschgels, Shampoos, Cremes oder Deodorants zu verzichten. Auch allergiebedingter Juckreiz kann und sollte von einem Arzt behandelt werden. Spezielle Allergiemedikamente, so genannte Antihistaminika, lindern die Beschwerden, die durch die Allergene in Lebensmitteln, Pollen oder anderen Auslösern hervorgerufen werden.
Das Jucken kann auch von einem Hautpilz herrühren. Diesen behandelt der Arzt mit einer entsprechenden Salbe oder er verschreibt Tabletten. Diese Antimykotika lassen den Pilz schnell abheilen und der Juckreiz verschwindet. Auch gegen parasitenbedingtes Jucken wie zum Beispiel Kopfläuse gibt es passende Shampoos. Sind die Läuse erst einmal abgestorben, werden sie mit einem so genannten Nissenkamm aus dem Haar entfernt. Die Anwendung muss in der Regel über einen gewissen Zeitraum regelmäßig wiederholt werden, da sich die Parasiten schnell vermehren und Eier legen. Juckreiz im Analbereich kann ebenfalls auf Fremdkörperbefall hindeuten. Der Arzt nimmt in solchen Fällen in der Regel eine Stuhlprobe und untersucht diese auf Würmer und Wurmeier. Anschließend verordnet er ein entsprechendes Medikament.
Auch eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion kann zu Juckreiz führen. Gleiches gilt für Diabetes mellitus. Die Zuckerkrankheit macht sich häufig durch Jucken bemerkbar. Ebenfalls zu Juckreiz können Neurodermitis, Eisenmangel, Nesselsucht, verschiedene Krebsarten, Organerkrankungen oder Medikamentenunverträglichkeiten führen. Auch Kinderkrankheiten wie Windpocken sind in der Regel mit aggressivem Jucken verbunden. Besonders Kinder neigen dann dazu, sich blutig zu kratzen, was aber auf jeden Fall verhindert werden sollte. Auch einen juckenden Insektenstich sollte man niemals aufkratzen, da durch die so entstehende offene Wunde Keime in die Haut eindringen und zu einer schmerzhaften Entzündung der betroffenen Stelle führen können.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2010.