Sind Sie Pollenallergiker? Dann haben Sie ja Glück, dass jetzt der Herbst sein kaltes Wetter verbreitet und die Belastung mit den allergieauslösenden Stoffen gegen Null geht. Sie brauchen sich bis zum nächsten Pollenflug quasi überhaupt nicht mehr mit Ihrer Allergie zu beschäftigen. Falsch! - Wenn nicht jeder weitere Frühling und Sommer wieder zur Tortur mit geröteten, juckenden Augen, Atembeschwerden und einer dauerhaft triefenden Nase werden soll, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, mit einer Hyposensibilisierung gegen die Allergieerreger zu beginnen.
Denn wenn die natürliche Belastung durch die Pollen aus Gräsern, Kräutern und Bäumen ausbleibt, ist der Körper bereit für eine schrittweise Immunisierung gegen die lästigen Flugstoffe, die alljährlich zu den immer gleichen Beschwerden führen. Dabei wird der Organismus mit einer nach und nach stärker werdenden Dosis der allergieauslösenden Eiweiße konfrontiert und so quasi gegen deren schädliche Einflüsse abgehärtet.
Die sicherste Methode, zu der bislang auch die meisten Untersuchungen vorliegen, ist die so genannte Subkutane Hyposensibilisierung. Hierbei werden unveränderte Allergene in einer zunächst kleinen, später immer größeren Dosis unter die Haut gespritzt. Bei den meisten Patienten kommt es hier lediglich zu kleineren Schwellungen oder Rötungen im Bereich der Einstichstelle, ansonsten aber zu keinerlei schädlichen Nebenwirkungen. Studien zeigen, dass diese Methode in 80 Prozent aller Fälle zum Erfolg und zu einer dauerhaften Verbesserung führt. Bei Kindern mit Heuschnupfen eignet sich die Subkutane Hyposensibilisierung bisweilen sogar zur Vorbeugung von späterem Bronchialasthma. Durch die schrittweise Steigerung der Dosis wird der Körper zwar nachhaltig desensibilisiert, die Prozedur erfordert jedoch zahlreiche Arztbesuche.
Eine Alternative für zu Hause ist die Sublingual-Hyposensibilisierung, bei der Tropfen oder eine Tablette unter der Zunge die Einstiche beim Arzt ersetzt. So viele gesicherte Ergebnisse zu dieser weniger umständlichen Methode der Hyposensibilisierung liegen derzeit aber im Vergleich zu der Subkutanen Hyposensibilisierung nicht vor. Bei Erwachsenen, die unter Heuschnupfen litten, zeigte die Sublingual-Methode aber gute Erfolge.
Egal welche Methode angewandt wird: Bis zur dauerhaften Immunisierung gegen die Pollenallergene vergehen in der Regel etwa drei Jahre. Die beste Startzeit für eine solche Therapie ist in der Regel der Herbst, sodass bis zur kommenden Pollensaison die Höchstdosis erreicht ist, die dann weiter gegeben wird, um eine nachhaltige Abhärtung zu erreichen und die lästigen Allergiebeschwerden künftig der Vergangenheit angehören zu lassen.
Letzte Aktualisierung am 18.10.2010.