Wenn es abends nervenaufreibend summt und morgens unangenehm juckt, dann wissen wir, dass die warme Zeit des Jahres angebrochen ist und neben der herrlichen Blütenpracht auch manch ungeliebtes Stechgetier angelockt hat. So schön es ist, nachts bei offenem Fenster zu schlafen und die milde Frühlings- oder Sommerluft zu genießen, so wenig erheiternd ist der Besuch der blutdurstigen Mücken im Schlafzimmer. Wer schon einmal mit einer Fliegenklatsche nach gescheiterten Einschlafversuchen auf der Jagd nach den kleinen Viechern war, die so herrlich nah summend am Ohr vorbei schweben, der weiß genau, was gemeint ist. Aber es gibt ein paar Tipps, die den gefräßigen Speisegästen den Appetit vergehen lässt.
Doch warum stechen uns Mücken überhaupt? - Es ist so einfach wie unangenehm: Sie wollen unser Blut. Das darin enthaltene Protein hilft ihnen bei der Eierproduktion. Dann gibt es noch mehr Mücken. Und so weiter. Wie appetitlich das Stechgetier den einzelnen Menschen findet, hängt Forschungen zufolge vom individuellen Körpergeruch ab. Dieser setzt sich aus den natürlichen, körpereigenen Ausdünstungen und zusätzlichen Geruchsstoffen aus Shampoo, Cremes oder Seife zusammen. Parfums wirken in aller Regel sehr anziehend auf Mücken und sollten daher sparsam eingesetzt, bei abendlichen Aufenthalten im Freien sogar ganz weggelassen werden.
Die richtige Kleidung kann auch ein erster Schritt im Kampf gegen den stechenden Feind sein. Auf dunkle Stoffe fährt man in der Bluttrinkerszene nämlich deutlich stärker ab, als auf helle. Der Abendspaziergang kann also wesentlich entspannter ausfallen, wenn zu einem hellen Oberteil aus etwas dickerem Stoff mit langen Ärmeln gegriffen wird. Im Haus kann man sich durch das Anbringen von Fliegengittern an den Fensterrahmen vor nächtlichen Besuchern schützen. Safarifeeling entsteht ganz nebenbei durch ein Moskitonetz über dem Bett.
Dem Märchen vom Knoblauchgenuss, der gegen den Mückenbefall helfe, sollte man keinen Glauben schenken. Damit sorgt man höchstens für eine angespannte Stimmung im gemeinsamen Schlafzimmer und am nächsten Morgen ärgern sich die Kollegen im Büro über die Geruchsbelästigung. Ansonsten hält Knoblauch allenfalls Vampire ab. Und die gibt es ja ohnehin nicht. Wer trotzdem zu natürlichen Hausmitteln greifen möchte, kann es einmal mit Eukalyptus- oder Sojaöl versuchen. Auch Lavendel im Shampoo kann wirksam sein.
Künstlich hergestellte Mückenschutzmittel sind aber allemal besser geeignet, die Nacht stichfrei zu überstehen. Durch Auftragen dieser Sprays oder Salben auf die Haut finden Mücken den Körpergeruch nicht mehr lecker und lassen die Finger beziehungsweise die Stachel von uns. Ganz ohne Hilfsmittel kommt möglicherweise aus, wer in den Abendstunden die Fenster geschlossen hält oder - bei offenem Fenster - das Licht ausschaltet. Die Regelmäßige Entleerung der Regentonnen entzieht dem Mückenvolk geeignete Brutstätten, da hier die Eier abgelegt werden. Gelbes Licht kann von so manchem Stechgetier übrigens überhaupt nicht wahrgenommen werden und sorgt schon allein aus diesem Grund für eine reduzierte Heimsuchung mit entsprechend niedrigerer Stichbelastung. Und wenn es dann doch mal soweit ist und das Jucken unerträglich ist: Bitte die Stiche nicht aufkratzen! Dann hat man nur noch länger was davon.
Letzte Aktualisierung am 20.05.2010.