Unter den menschlichen Achseln ist ein wahres Paradies für Keime: Feucht-warm, dunkel und so richtig zum Wohlfühlen für Bakterien, tummeln sich dort in der Regel gleich 50 verschiedene Arten und mehr in einer Millionenfachen Vielfalt und sorgen bei den meisten Menschen für einen unangenehmen und sehr oft stark riechenden Achselschweiß. Hersteller von Deodorants sind folglich ständig an neuen Entwicklungen, um sowohl die Bakterien in Schach zu halten als auch den Schweißgeruch einzudämmen, der aufgrund von bestimmten Zersetzungsprozessen spätestens ab der Pubertät eines Menschen Tag für Tag in Gang gesetzt wird.
Deodorant gegen Achselschweiss
Noch in den Anfängen des Menschen war der Achselgeruch ein wahrer Umschlageplatz für geschlechtliche Informationen. Testosteron zum Beispiel wurde als Abbauprodukt durch den Schweiß zu Pheromonen (Sexuallockstoffe) umgewandelt und ließ die holde Weiblichkeit doch gleich reihenweise dahin schmelzen und sicherte folglich die Nachkommenschaft. Auch heute wirken selbstverständlich diese Lockstoffe, allerdings bleibt heute weder ein Mann noch eine Frau gerne in dem urig riechenden Zustand von einst. Die Bakterien selbst interessiert das natürlich wenig, denn gerade die im Schweiß befindlichen Stoffe aufgrund von sexueller oder anderen erregenden Ausscheidungen, bilden die Lebensgrundlage der Keime. Und das auch mit einem ganz besonderen Grund.
Im normalen Schweiß, der bei Hitze entsteht und folglich als Kühlung des Körpers abgesondert wird, befinden sich Salze und Wasser. Für die Bakterien eine recht langweilig und nährlos Angelegenheit. Diese "stehen" lieber auf den Erregungsschweiß, denn dieser führt Fette, Proteine und auch Aminosäuren mit sich, die das bakterielle Leben gleich noch mal so schön machen. Obwohl gerade die Keime Staphylokokken und Corynebakterien wirklich fleißig im Verzehr sind, schaffen sie es nicht alle Nährstoffe aufzunehmen, was folgend dazu führt, dass der Schweiß seinen unangenehmen und mitunter stechenden Geruch annimmt.
Diesen Geruch auszuschalten ist wiederum das Anliegen der Deohersteller, denn auch wenn es bereits unzählige Produkte gibt, erweisen sich diese bei dem einzelnen Benutzer in ihrer Wirkung als recht veränderlich und überdecken oftmals nur für kurze Zeit den Schweißgeruch. Neueste Forschungen gehen derzeit in die Richtung bestimmte Rezeptoren, von denen es allein in der Nase rund 350 gibt, zu entwickeln, die innerhalb eines Deodorants nach dem Aufsprühen dafür sorgen können, dass die Geruchsrezeptoren ausgeschaltet werden. Eine langwierige und teure Angelegenheit, denn allein die Entwicklung benötigt für einen Rezeptor rund sechs Monate und kostet durchschnittlich 25.000 Euro. Nichtsdestotrotz wird weiter eifrig geforscht, um dem Menschen von heute unter den Achseln nicht nur eine neue Trockenheit geben zu können, sondern vor allem auch eine gänzliche Geruchsfreiheit.