Zu einer der Überlebensstrategien des menschlichen Körpers zählt neben der Angst auch das Frieren. Doch gegen die Kälteempfindlichkeit lässt sich effektiv angehen und somit eine Art Immunität gegen das Zittern und Eisgefühl erreichen. Extremsportler machen es uns vor: Bei Bodentemperaturen von Minus 35 Grad barfuß einen Marathon und nur in Shorts bekleidet zu bestreiten und anschließend nicht einmal eine Erkältung bekommen, ist durchaus möglich. Doch so extrem muss nun nicht jeder sein, es genügt ja bereits den normalen eisigen Temperaturen kälteabweisend zu strotzen.
Immunität gegen das Zittern und Eisgefühl
Das Frieren ist für den menschlichen Organismus tatsächlich eine Strategie zu überleben. Bei fallenden Temperaturen wird eine Art Warnung angezeigt, wenn sich die Haare aufstellen und besonders die exponierten Körperteile, wie Finger, Zehen, Kinn oder die Nase wie blutleer und eiskalt erscheinen. Würde der Körper nicht solche Signale aussenden, käme es unweigerlich zu einem Abfrieren bestimmter Körperregionen. Wissenschaftler fanden zudem zu diesem Thema heraus, dass es unter der Haut Nervenendigungen gibt, die bei dem Auftreten von Kälte nach zu nach absterben. Zuständig sind diese für die Schmerzsignalsendung an das Gehirn und werden durch ein spezielles Protein namens Natriumkanals Nav1.8 beeinflusst. Dieses sorgt unter anderem dafür, dass die Schmerzempfindlichkeit auch dann noch erhalten wird, wenn andere Nerven bereits kapituliert haben.
Gute Gegenstrategien, und somit auch eine gewisse Abhärtung, gegen das Frieren und die Empfindlichkeit gegenüber Kälte, beginnen zunächst mit den Faktoren Rauchen und Alkohol. Beides senkt die Durchblutung und fördert ein rascheres Frieren ebenso als auch ein Bewegungsmangel. Letzteres lässt den Motor auf Sparflamme laufen und folglich frieren gerade die Hände oder auch Füße sehr schnell regelrecht ein. Neben einer wärmenden und funktionellen Kleidung heißt es also sich zu bewegen und sei es nur durch leichte gymnastische Übungen, wie ein mit den Zehen wippen oder abrollen. Sehr gut sind zudem tägliche Spaziergänge bei Wind und Wetter, Saunagänge und Wechselduschen, Schnee- oder Tautreten, sowie Trockenbürsten und Kneippgüsse. Ernährt man sich dann noch mit "Heißmachern" wie etwa Ingwer oder Chili, wird mit der Zeit ein Frieren deutlich reduziert werden können.