Sie jucken fürchterlich, können an jeglichen Körperstellen auftauchen, hinterlassen oftmals Narben und sind hochgradig ansteckend. Die Windpocken oder auch Varizellen genannt, übertragen sich durch eine Tröpfchenübertragung und da diese Erreger selbst von Nachbarfenster zu Nachbarfenster fliegen können, werden sie als Windpocken bezeichnet.
Der Wind als Träger der Pocken
Normalerweise gehören die Varizellen zu den typischen Kinderkrankheiten. Doch wer sie als Kind nicht bekommen hatte oder auch eine gewisse Anfälligkeit für die Windpocken hat, kann sie auch im Erwachsenenalter bekommen bzw. eine Zweitinfektion als Erwachsener. An und für sich sind Windpocken keine gefährliche Erkrankung, aber mehr als nervend und bei Kleinkindern auch sehr anstrengend. Letzteres deshalb, weil man die gefüllten Bläschen nicht aufkratzen solle, da es in der Folge zu weiteren Infektionen kommen und vor allem zu einer tiefen Narbenbildung kommen kann. Da kleine Kinder hier noch keine großartige Selbstkontrolle ausüben können, muss man als Elternteil oder betreuende Person ziemlich dahinter sein und das Kind am Kratzen hindern.
In der Regel wird die Gabe von Medikamenten nicht notwendig sein. Zeigt sich der Juckreiz jedoch als massiv, dann helfen bestimmte Pulver oder Lotions mit Pulvereffekt den gröbsten Reiz des Juckens müssen einzugrenzen. Trotz eines zumeist harmlosen Krankheitsverlaufes, kann es durchaus zu Komplikationen kommen, die dann die Leber, das Gehirn oder auch die Lungen betreffen können. Da die Windpocken sehr ansteckend sind, sollte man selbst bzw. das erkrankte Kind am besten nun in der Wohnung lassen. Auch der Besuch des Kindergartens und der Schule sind solange nicht erlaubt, bis die einstigen gefüllten Bläschen verkrustet und diese Krusten dann abgefallen sind. Rund acht bis zehn Tage nimmt diese Erkrankung der Haut ihren Lauf, um dann ein Leben lang für eine Immunität zu sorgen.
Inzwischen wird eine Impfung gegen Windpocken empfohlen, wobei hier besonders die Menschen angesprochen sind, die über ein schwaches Immunsystem verfügen. Bei Kindern kann die Impfung im Rahmen des Impfplans mit durchgeführt werden, allerdings sollte man hier eine nähere Absprache mit dem Kinderarzt treffen. Hat es das Kind mit den Windpocken getroffen, sollte man nach dem Abklingen der Erkrankung der Haut eine besondere Pflege zukommen lassen, da die Varizellen doch einiges an Strapazen für das größte Organ des Menschen bedeuten.