Schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom) ist ein bösartiger Tumor, der aus veränderten Pigmentzellen hervorgeht. Das maligne Melanom tritt meist an der Haut auf, kann aber auch im Auge oder an den Schleimhäuten vorkommen. Es gibt mehrere Formen des malignen Melanoms, typisch sind unregelmäßige, braune bis schwarze Tumore. Besonders gefährdet sind Menschen mit heller Haut, die sich oft und lange in der Sonne aufhalten. Die Fallzahlen des malignen Melanoms sind in den letzten knapp 100 Jahren stark angestiegen, außerdem sind immer mehr jüngere Patienten von dieser Krebsart betroffen. Möglicherweise ist eine höhere Belastung mit UV-Strahlung (ultraviolette Strahlung) dafür verantwortlich.
Eine klare Ursache für den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) kann im Einzelfall nicht ausgemacht werden. Eine erhebliche Rolle spielen einige Risikofaktoren. Allen voran wirkt sich eine starke Sonnenbestrahlung der Haut aus. Zeitweise intensive Sonne ohne vorherige Gewöhnung scheint besonders schwerwiegend zu sein. Die Gefahr, ein malignes Melanom zu bekommen, hängt eng mit der Anzahl der Sonnenbrände in der Kindheit und Jugendzeit zusammen. Schädlich wirkt sich als Anteil des Sonnenlichts die UV-Strahlung (ultraviolette Strahlung) aus, also Strahlung mit etwas kürzerer Wellenlänge als das sichtbare Licht. Daher können auch häufige Besuche im Solarium die Hautkrebsentwicklung fördern, weil die dortigen Lampen UV-Licht abstrahlen.
Menschen mit hellem Hauttyp sind gefährdeter als Personen, die ohnehin eine allgemein stark pigmentierte Haut haben. Um die Hautfarbe abzustufen, gibt es eine Skala mit sechs grundlegenden Hauttypen. Es findet sich eine weitaus höhere Rate an Erkrankungen mit malignem Melanom z. B. bei Nord- oder Westeuropäern mit heller Haut, rötlichen Haaren und blauen Augen (Hauttyp I) als bei dunkelhäutigen Afrikanern oder Südasiaten (Hauttyp V bis VI). Bei letzteren stellt die hohe Pigmentierung einen Schutzfaktor gegen Sonnenbrand und Hautkrebs dar. Eine besonders hohe Gefährdung gilt für hellhäutige Personen in Gegenden mit sonnenintensivem Klima wie Australien.
Weiterhin besteht ein erhöhtes Risiko für Menschen, die viele Muttermale (mehr als 40 Stück) aufweisen. Erbfaktoren spielen eine Rolle, denn in einigen Familien kommt das maligne Melanom gehäuft vor.
Der schwarze Hautkrebs geht aus den Pigmentzellen (Melanozyten) hervor, die für die Bildung des Hautpigments Melanin zuständig sind. Beim schwarzen Hautkrebs entarten die Zellen und wuchern als Tumor. Sie gehen teils aus Muttermalen, teils aber auch aus zuvor unveränderter Haut hervor.
Maligne Melanome können überall an der Haut vorkommen, vor allem an Regionen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Gefährdet sind beispielsweise der Rücken und die Unterschenkel, jedoch kann das Melanom auch in ganz anderen Regionen wie unter einem Fingernagel auftreten. Bei dunkelhäutigen Personen ist das Verteilungsmuster der Häufigkeit anders, bei ihnen geht der Tumor oft von weniger pigmentierten Stellen wie Handflächen, Fußsohlen oder Schleimhäuten aus. Neben dem Befall der Haut oder Schleimhaut ist ein malignes Melanom auch im Auge, in inneren Organen oder im zentralen Nervensystem möglich.
Die malignen Melanome werden in mehrere Subtypen eingeteilt. In den meisten Fällen sind maligne Melanome schwärzlich bis bräunlich und von uneinheitlicher Färbung, sie weisen gewöhnlicherweise einen unscharfen oder unregelmäßigen Rand auf. In manchen Fällen juckt der Befund.
Vier Varianten von schwarzem Hautkrebs finden sich häufig, weitere Unterarten stellen Ausnahmefälle dar. Folgende Möglichkeiten des malignen Melanoms gibt es:
Jedes maligne Melanom stellt einen bösartigen Tumor dar. Daher kann es nicht nur in das umliegende Gewebe eindringen und zerstörerisch wirken, sondern auch Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Diese lösen sich ab und siedeln sich entfernten Körperteilen beziehungsweise Organen ab wie in Lunge, Leber, Knochen oder Gehirn. Das Melanom hat im Vergleich zu anderen häufigen Tumoren der Haut eine starke Tendenz, Metastasen zu bilden. Letztendlich kann die Streuung und Ausdehnung des Melanoms zum Tode des Patienten führen.
Nach einer Befragung des Patienten (Anamnese) sieht sich der Arzt die Haut genau an. In vielen Fällen erkennt ein erfahrener Arzt bereits vom Anblick her einen schwarzen Hautkrebs. Er geht nach der ABCDE-Regel vor, mit der anhand von fünf Kriterien abgeschätzt werden kann, ob es sich tatsächlich um ein malignes Melanom handelt. Diese fünf hinweisenden Merkmale sind:
Die Vermutung verstärkt sich, wenn der fragliche Befund erst neu aufgetreten ist, größer geworden ist oder eine Veränderung der Farbe durchgemacht hat. Bei der Beurteilung benutzt der Hautarzt auch ein Vergrößerungsglas (Dermatoskop).
Da das Aussehen des Tumors eine so große Rolle spielt, ist eine Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung (Hautkrebs-Screening) beim Arzt bedeutsam. Sie wird allen Menschen ab dem 35. Lebensjahr empfohlen und sollte jeweils nach zwei Jahren wiederholt werden. Des Weiteren sollte sich jeder Mensch monatlich selbst untersuchen, insbesondere, wenn er viele Muttermale hat.
Eine exakte Diagnose des Melanoms ist aber nur durch eine feingewebliche (histologische) Untersuchung möglich. Hierzu darf jedoch keine herkömmliche Probeentnahme (Biopsie) erfolgen, da die Gefahr einer Ablösung von Zellen und Metastasenbildung (Entstehung von Tochtergeschwülsten) besteht. Die feingewebliche Untersuchung wird deshalb im Anschluss an eine möglichst komplette chirurgische Entfernung vorgenommen.
Der Mediziner teilt Melanome in Stadien ein (TNM-Klassifikation). Berücksichtigt werden die Tumorgröße, die Anzahl an Lymphknoten mit Metastasen sowie der Befall anderer Organe mit Metastasen. Es gibt weitere spezielle Einteilungen für Melanome.
Notwendige Untersuchungen beim malignen Melanom sind des Weiteren bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder auch Computertomographie (CT), um mögliche Metastasen erkennen zu können. Ebenso kann eine Blutuntersuchung angezeigt sein.
Das maligne Melanom kann anderen (gutartigen, manchmal bösartigen) Pigmentflecken und dunkel gefärbten Wucherungen auf der Haut ähneln. Ein amelanotisches (helles) Melanom kann noch mit vielen weiteren Hautveränderungen verwechselt werden.
Im Vordergrund steht in den meisten Fällen die Operation zur Entfernung des Tumors. Nichtoperative Behandlungsmaßnahmen werden manchmal zusätzlich zur Operation vorgenommen oder als alleinige Maßnahme, wenn eine Operation nicht mehr erfolgversprechend ist (z. B. bei vielen Metastasen).
Bei Metastasen, die zahlreich sind oder sich nicht chirurgisch entfernen lassen, wird eine Chemotherapie, gegebenenfalls eine Immuntherapie (Gabe von immunologisch wirksamen Medikamenten), vorgenommen. In manchen Fällen kann eine Bestrahlung sinnvoller sein. Insbesondere die Immuntherapie kann aber auch unterstützend zu einer Operation vorgenommen werden.
Das maligne Melanom wird vollständig herausgeschnitten. Zu beachten ist ein Sicherheitsabstand in der gesunden Umgebung, der bei weniger tiefen Melanomen mindestens einen Zentimeter, bei tieferen Tumoren drei Zentimeter betragen sollte. Zeigt sich in der histologischen (feingeweblichen) Untersuchung, dass der Tumor nicht vollständig entfernt wurde, so ist eine weitere Operation notwendig.
In einigen Fällen müssen Lymphknoten, die Metastasen enthalten können oder bereits haben, entfernt werden. Ebenfalls können Metastasen in fernen Organen oft operativ entfernt werden.
Eine Operation kann manchmal auch dann sinnvoll sein, wenn der Tumor nicht komplett entfernt, sondern nur verkleinert werden kann.
Nach jeder Behandlung beziehungsweise Operation eines malignen Melanoms müssen regelmäßige Nachuntersuchungen erfolgen, um ein mögliches Wiederauftreten erkennen zu können.
Die Prognose des malignen Melanoms kann höchst unterschiedlich ausfallen und hängt von diversen Faktoren ab. Generell gilt, je kleiner und flacher der Ursprungstumor ist, desto besser ist die Rate an komplett geheilten Patienten. Deshalb ist die Früherkennung gerade beim malignen Melanom von großer Wichtigkeit. Sind Metastasen vorhanden, so verschlechtert sich die Prognose. Eine Rolle bei den Aussichten spielt aber auch, welche Art eines Melanoms vorliegt und an welcher Körperregion es zum Vorschein kommt.
Letzte Aktualisierung am 12.03.2021.