Aus hygienischen Gründen ist es sehr wichtig, die Hände mehrmals täglich mit Wasser und Seife zu reinigen. Dies ist nicht zuletzt deswegen erforderlich, weil man sich vor bestimmten Krankheitserregern schützen möchte. Allein schon in der Zeit der Erkältungen kann man eine Ansteckungsgefahr durch gründliches Händewaschen minimieren. Psychisch labile Menschen können sehr schnell in einen Waschzwang geraten. Immer wieder müssen sie zu Wasser und Seife greifen und sich stundenlang die Hände waschen. Diese Menschen haben nach kurzer Zeit große Probleme mit der Haut ihrer Hände. Trockene Haut eventuell sogar entzündliche Erkrankungen sind die Folge. Der Säureschutzmantel der Haut ist grundlegend zerstört und es ist schwer, dieses Hautproblem in den Griff zu bekommen, weil der so genannte Waschzwang den Säureschutzmantel immer wieder erneut angreift.
Der natürlich vorhandene Fett- und Feuchtigkeitsfilm der Haut hat keine Möglichkeit, sich von selber zu regenerieren wie es bei einer gesunden Haut normalerweise nach wenigen Stunden möglich wäre. Die häufige Verwendung von alkalischen Seifen lässt den ph-Wert der Haut ansteigen und das kann dazu beitragen, dass die Haut austrocknet und rissig wird. Auch die Verwendung milderer Seifen verhindert die Erhöhung des ph-Wertes der Haut nicht komplett. Ein wenig anders sieht es hingegen mit so genannten Syndets aus. Diese sind auf den ph-Wert der Haut eingestellt, der bei 5,5 liegt und dürfen deswegen als ph-neutral bezeichnet werden. Sie haben nicht so starken Einfluss auf den Säureschutzmantel der Haut, für eine Rückfettung muss man aber auch nach dem Gebrauch von Syndets sorgen.
Bei Hautproblemen die durch diese psychische Erkrankung entstehen ist der Besuch beim Hautarzt unumgänglich. Er wird medizinische Maßnahmen einleiten, die dem Patienten helfen werden, die Hautprobleme in den Griff zu bekommen. Normale Hautcremes helfen hier leider nicht mehr weiter. Das gleiche gilt für Menschen, die an Neurodermitis oder Psoriasis erkrankt sind. Sie benötigen ebenfalls eine individuell auf ihre Erkrankung und das Stadium ihrer Hautschädigung abgestimmte Therapie.
Der normale Gebrauch von Wasser und Seife bereitet gesunder Haut grundsätzlich keine Probleme. Im Gegenteil trägt er dazu bei, die Haut zu reinigen. Wenn man regelmäßig dafür sorgt, dass Fett und Feuchtigkeit wieder zugeführt werden, wird es keine Schwierigkeiten geben. Allerdings sollte man schon darauf achten, möglichst milde Seifen zu verwenden. Hygiene im Alltag - solange sie nicht völlig übertrieben wird - ist natürlich wichtig und man kann nicht darauf verzichten, sich die Hände mit Wasser und Seife zu reinigen. Das ist erforderlich und auch nicht schädlich. Um jedoch der Haut zu helfen, sich beispielsweise über Nacht wieder zu regenerieren, sollte man schon darauf achten, nach dem Waschen eine spezielle Handpflege zu verwenden und nicht etwa zu irgendeiner Körperlotion greifen. Die Haut der Hände ist ähnlich geartet wie die Gesichtshaut und auch ebenso empfindlich. Eine Bodylotion ist nicht geeignet um ausreichende Pflege zu gewährleisten. Solange man also mit Wasser und Seife vernünftig umgeht und eine speziell auf die Handpflege abgestimmte Creme verwendet, besteht für die zarte Haut der Hände keinerlei Gefahr.