Die Hautkrebsvorsorge dient der rechtzeitigen Erkennung von bösartigen Hautgeschwülsten, in einem noch heilbaren Stadium. Beim Hautkrebs handelt es sich um eine Erkrankung, bei der sich bösartige Zellen der Haut ungehindert vermehren und ihre direkte Umgebung zerstören. Zudem kann die Erkrankung den ganzen Körper befallen.
Das Hautorgan wird bei der Hautkrebsvorsorge auf pigmentierte und nicht pigmentierte Hautkrebsvorstufen und Hautkrebs untersucht.
Die häufigsten nicht pigmentierten Hautkrebsvorstufen sind schorfartige, rötliche Erhabenheiten, so genannte aktinische Keratosen, der Kopfhaut, Gesicht, auf dem Handrücken und den Unterarmen. Sie werden in der Regel mit Kryotherapie, dem CO2-Laser oder der photodynamischen Therapie behandelt bzw. entfernt.
Zu den häufigsten nicht pigmentierten Hautkrebsen gehören die Basalzellkrebse (meist hautfarben und oft verkrustet) und die Stachelzellkrebse der Haut. Diese Formen des Hautkrebses neigen in der Regel nicht zur Absiedlung von Tumorzellen. Durch die operative Entfernung können die Patienten geheilt werden.
Hauptrisikofaktor ist die übermäßige UV-Bestrahlung durch Sonnenbank (Solarium) und Sonnenlicht. Die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) ist eine Gesamtzahl von mehr als 50 Muttermalen (Nävi) und das Vorkommen atypischer (dysplastischer) Nävi.
Im Wesentlichen unterscheidet man, je nach Krebsart, zwischen dem malignen Melanom, Basalzellkrebs und dem Spinaliom. Das maligne Melanom wird auch als schwarzer Hautkrebs bezeichnet und macht etwa dreiviertel der Fälle von Hautkrebs aus. Die anderen Formen werden „Weißer Hautkrebs" bezeichnet. In seltenen Fällen kann der weiße Hautkrebs Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden. Bei einer rechtzeitigen Diagnose kann sie jedoch sicher und gut behandelt werden.
Das maligne (bösartig) Melanom ist der gefährlichste Hautkrebs. Es bildet häufig Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen. Meist sind belichtete Körperstellen wie Gesicht und Dekoltee betroffen, es kann aber auch an anderen Stellen auftreten. In ihrem Aussehen ähneln sie sehr stark Muttermalen, daher sollten Muttermale regelmäßig kontrolliert und bei auffälliger Veränderung entfernt werden.
Leider hat sich die Zahl der Neuerkrankungen an bösartigen Hauttumoren in den letzten 15 Jahren in Europa fast verdoppelt. Jährlich sind etwa zwei bis drei Prozent der Deutschen neu betroffen. Ungefähr ein Prozent der Krebstodesfälle gehen auf das maligne Melanom zurück.
Bei der aktinischen Keratose handelt es sich um eine Verhornungsstörung der Haut. Sie wird durch Sonnenstrahlung oder Solarium verursacht. Man spricht hier auch von einer Präkanzerose (Krebsvorstufe), da sich in einigen Fällen aus einer aktinischen Keratose Krebs entwickeln kann (das so genannte Plattenepithelkarzinom oder Spinaliom).
Das Spinaliom bzw. Plattenepithelkarzinom wird durch Strahlung ausgelöst (sowohl Sonnenstrahlung als auch Solarium). Dieser Tumor bildet häufig Krusten und derbe Knoten und neigt zu Blutungen.
Es werden zwei Arten von Spinaliomen unterschieden:
Dieses Spinaliom entsteht bevorzugt auf durch Strahlung oder chemisch geschädigter Haut oder auf chronisch entzündeter Haut sowie auf straffen Narben.
Dieses Spinaliom entwickelt sich auf den Schleimhäuten des Körpers. Dazu gehören die Zunge, Speiseröhre, Bindehäute, Vagina, Harnröhre und After. Neben der Strahlung wird es durch chemische Gifte wie Tabakrauch oder Arsen sowie durch HPV (Humane Papilloma Viren) ausgelöst.
Es entsteht aus der aktinischen Keratose und entwickelt sich sehr schnell.
Das Spinaliom wird chirurgisch entfernt und sollte immer "im Gesunden" abgetragen werden. Damit ist gemeint, dass nicht nur der Tumor, sondern auch ein Teil des umliegenden Gewebes entfernt werden sollte um sicher zu gehen, dass keine Tumorreste zurückbleiben. Zudem muss ein Lymphknotenbefall ausgeschlossen werden. Eventuell ist eine Strahlentherapie erforderlich.
Das Basaliom tritt insbesondere an sonnenexponierten Hautstellen auf. Es wächst sehr tief in die Haut ein und kann das darunter liegende Gewebe schädigen. Dieser Krebs bildet keine Metastasen. Beim Basaliom ist die unterste Hautschicht, die Basalzellschicht, betroffen. Hier befinden sich die so genannten Basalzellen, die beim Basaliom erkrankt sind.
Es gibt verschiedene Arten von Basaliomen, die in der Regel chirurgisch entfernt oder mittels Laser abgetragen werden.
Bei der Fluoreszenz-Diagnostik wird durch ein rotes Aufleuchten, ein nicht pigmentierter Hautkrebs und die Ausdehnung des bösartigen Areals deutlich gemacht. Der Hautkrebs kann durch diese Methode scharf abgegrenzt werden.
Sie kommt zunehmend bei der Hautkrebsvorsorge, OP-Planung und Tumornachsorge zum Einsatz.
Die Diagnose eines Pigmentmals kann mit dem bloßen Auge, mit einer durchschnittlichen Sicherheit von 67 Prozent gestellt werden. Dagegen kann man mit Hilfe der digitalen Auflichtmikroskopie eine 95 prozentige sichere Aussage treffen. Bewährt hat sich vor allem das MoleScan. Es handelt sich hierbei um ein computer-gestütztes Untersuchungssystem der Pigmentmale. Hier wird das digital erstellte Bild eines Pigmentmals mit den abgespeicherten Bildern einer Universitätshautklinik verglichen und im Risikoprofil bewertet.
Das endgültig sicherste Verfahren ist die feingewebliche Untersuchung nach der operativen Entfernung eines verdächtigen bzw. atypischen Pigmentmals.
Vorsorgeuntersuchungen sind bei folgenden Personen erforderlich:
Hautkrebs ist eine gefährliche Erkrankung, an der jährlich viele Patienten erkranken. Durch eine regelmäßige Hautkrebsvorsorge kann man sich sowohl vor dem Krebs als auch vor seinen ernsten Folgen schützen. Die Vorsorge umfasst eine genaue Betrachtung der Haut, von Kopf bis Fuß. Dadurch können krebsverdächtige Veränderungen rechtzeitig erkannt und entfernt bzw. therapiert werden.
Letzte Aktualisierung am 16.03.2021.