Die Excimer-Lasertherapie ist eine moderne Art der Behandlung in der Dermatologie. Sie wird vor allem bei Schuppenflechte (Psoriasis) und Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) vorgenommen. Durch einen so genannten Excimer-Laser erfolgt eine Bestrahlung mit UV-Licht (ultravioletter Strahlung). Vorteil der Excimer-Laserbehandlung gegenüber einer herkömmlichen UV-Therapie ist, dass exakt die betroffenen Hautstellen bestrahlt werden können und so eine zu starke Strahlenbelastung und Pigmentierung der umgebenden gesunden Haut vermieden wird.
Die Excimer-Lasertherapie kann bei Hautkrankheiten zum Einsatz kommen, die auch auf eine gewöhnliche Behandlung mit UV-Strahlung ansprechen und von begrenzter Ausdehnung sind. Die wichtigsten Anwendungsgebiete des Excimer-Lasers in der Dermatologie sind derzeit die Schuppenflechte (Psoriasis) und die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo). Schuppenflechte ist eine Erkrankung mit umschriebenen Herden auf der Haut, die gerötet sind, silbrig abschuppen und meist jucken. Vitiligo ist eine auffällige Pigmentstörung der Haut, die mit hellen, scharf begrenzten Flecken einhergeht. Neben diesen beiden Krankheiten kann die Excimer-Lasertherapie auch bei vielen anderen Hautleiden sinnvoll sein, beispielsweise bei Pigmentstörungen im Bereich von Narben, bei Akne, kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata), Knötchenflechte (Lichen ruber) oder bestimmten Formen von Ekzemen (Hautausschlag).
Ein Excimer-Laser ist eine besondere Art von Laser (verstärktem und gebündeltem Licht). Die ursprüngliche Anwendung der Excimer-Laser ist die Korrektur von Fehlsichtigkeit in der Augenheilkunde. Der für die Behandlung in der Dermatologie verwendete Excimer-Laser (XeCl-Excimer-Laser) ist daraus weiterentwickelt worden und sendet Licht einer definierten Wellenlänge im UV-Bereich aus. Es handelt sich also um Licht, das vom Menschen nicht wahrgenommen werden kann, da die Wellenlänge zu kurz ist.
Bei der normalen UV-Therapie (ohne Excimer-Laser) wird der ganze Körper oder ein großer Bereich der Haut bestrahlt. Dadurch wird die nicht erkrankte Haut in Mitleidenschaft gezogen, was unter anderem zur verstärkten Pigmentierung und zu Strahlenschäden führen kann. Deshalb ist auch die Strahlendosis begrenzt, um die nicht erkrankte Haut zu schonen. Die Excimer-Lasertherapie kann dagegen gezielt nur für das erkrankte Areal eingesetzt werden, und eine hohe Energie kann auf die Hautveränderung einwirken.
Der Excimer-Laser zur Hautbehandlung besitzt ein Handstück, aus dem kleinflächig eine Folge von Lichtimpulsen kurzer Dauer abgegeben werden. Die Dauer und Menge der Impulse kann vom Arzt geregelt werden.
Die Haut des Patienten, insbesondere im Bereich der jeweiligen Veränderungen, wird vom Arzt gründlich betrachtet. Vor einer Excimer-Laserbehandlung wird die so genannte mittlere Erythemdosis (MED) bestimmt, was der Strahlendosis entspricht, die gerade noch zu einer Rötung der Haut des Patienten führt. Es werden dafür Laserimpulse verschiedener Intensität auf gesunde Haut gesetzt, und die Haut wird am Folgetag kontrolliert. Durch die MED kann abgeschätzt werden, welche Strahlendosis angewendet werden kann.
Der Patient sollte in Erfahrung bringen, ob die Behandlungskosten von seiner Krankenversicherung übernommen werden können.
Der Arzt setzt das Handstück des Lasers auf die zu behandelnde Hautstelle. Die zuvor eingestellten Lichtimpulse werden auf die erkrankte Haut abgegeben. Der Laser wird auf dem Krankheitsherd weiterbewegt, bis dieser komplett behandelt ist. Gegebenenfalls muss eine Schablone verwendet werden, um umgebendes gesundes Gewebe zu schützen. Die Behandlung wird einige wenige bis viele Male wiederholt und erfolgt normalerweise wöchentlich zwei bis drei Mal.
Es kommt nach der Excimer-Laserbehandlung fast immer zu einer Rötung und bisweilen zu Schmerzen, Blasenbildung und Verkrustungen. Es können Pigmentverschiebungen verursacht werden. Es ist nicht auszuschließen, dass es durch die UV-Strahlen zu einer Schädigung des Erbguts der Zellen kommt. Unter Umständen kann dies zur Krebsbildung führen.
Eine Nachbehandlung, z. B. mit Salben, kann vom Arzt verordnet werden und sollte dann regelmäßig durchgeführt werden.
Die Behandlung mit dem Excimer-Laser ist bei Psoriasis (Schuppenflechte) und Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) sowie bei einigen anderen Hauterkrankungen sehr gut wirksam und schont gleichzeitig die nicht betroffenen Hautstellen. Es ist anzunehmen, dass die Excimer-Laserbehandlung deutliche Vorteile gegenüber der herkömmlichen UV-Therapie besitzt und sich in absehbarer Zeit weiter etablieren könnte. Ein Behandlungserfolg kann allerdings nicht garantiert werden.
Zu weiteren Behandlungsmöglichkeiten bei der Psoriasis (Schuppenflechte), Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) und anderen Hautkrankheiten gehören unter anderem die konventionelle UV-Therapie (Phototherapie) und die Photochemotherapie (Kombination aus Bestrahlung und einem Wirkstoff). Bei Schuppenflechte können des Weiteren Bäder, eine Therapie mit speziellen Wirkstoffen (Biologicals), eine Kältebehandlung, eine Infrarot-Behandlung oder auch Strom angewendet werden.
Letzte Aktualisierung am 15.03.2021.