Eine Balneo-Phototherapie ist eine Behandlung in der Dermatologie, bei der der Patient in stark salzhaltigem Wasser badet und mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) bestrahlt wird. Mit der Therapie werden ungefähr die Bedingungen am Toten Meer simuliert. Hauptsächliche Anwendungsgebiete der Balneo-Phototherapie sind die Schuppenflechte (Psoriasis) sowie die Neurodermitis (atopische Dermatitis).
Eine Balneo-Phototherapie wird bei der Schuppenflechte (Psoriasis) durchgeführt. Die Schuppenflechte ist eine Erkrankung, bei der sich an der Haut scharf abgegrenzte Befunde zeigen, die rötlich sind und silbrig abschuppen. Ein weiteres Anwendungsgebiet, bei dem die Balneo-Phototherapie jedoch noch nicht routinemäßig vorgenommen wird, ist die Neurodermitis (atopische Dermatitis). Auch bei manchen anderen Hauterkrankungen kann die Behandlung sinnvoll sein, beispielsweise bei bestimmten Ekzemen (Hautausschlag), Prurigo (juckenden Hautknötchen) oder Lymphomen (Lymphtumoren) der Haut.
Die Balneo-Phototherapie wirkt durch die Kombination des Salzwassers mit einer UV-Bestrahlung. Es handelt sich bei der Balneo-Phototherapie normalerweise um UVB-Strahlen. Neben angemischtem Salzwasser (Sole) kann auch richtiges Meerwasser oder Schwefel-Mineralwasser als Bad zum Einsatz kommen. Das Salzwasser verstärkt die Wirkung der herkömmlichen Phototherapie. Die UV-Strahlen bewirken eine Wachstumshemmung der Herde der Schuppenflechte sowie eine Verminderung einer zu starken Reaktion des Immunsystems, wie sie bei der Neurodermitis eine Rolle spielt.
Eine andere Form der Balneo-Phototherapie ist die Bade-PUVA. Eine PUVA ist eine Behandlung, bei der ein Wirkstoff (Psoralen) angewendet wird, der die Haut empfindlicher für eine Therapie mit UV-Strahlen macht. Bei der Bade-PUVA wird dieser Wirkstoff über ein Bad an den Körper gebracht. Zum Einsatz kommen hier UVA-Strahlen.
In der Untersuchung durch den Hautarzt wird die jeweilige Erkrankung festgestellt. Ebenso wird kontrolliert, ob Gegenanzeigen einer Phototherapie bestehen. Vor der Behandlung wird zudem überprüft, welche Dosis an UV-Strahlen angewendet werden kann. Dazu wird an einer Hautstelle, die sonst kaum dem Licht ausgesetzt ist, bestrahlt. Bestimmt wird die geringste Strahlendosis, bei der sich eine Hautrötung bemerkbar macht (MED).
Salben, Cremes sowie Kosmetika sollten vor der Balneo-Phototherapie nicht angewendet werden, außer wenn ein Arzt dies verschrieben hat. Zur UV-Bestrahlung wird normalerweise ein Augenschutz getragen.
Der Patient badet in dem Salzwasser oder Mineralwasser. Während des Bades, meist jedoch im Anschluss, erfolgt eine definierte Bestrahlung des Körpers oder eines Hautareals mit UV-Licht (UVB). Bei der Bade-PUVA (einer Art der Photochemotherapie) wird dem Wasser der Wirkstoff (Psoralen) zugesetzt, und es erfolgt die Bestrahlung entsprechend mit UVA.
Durch die Balneo-Phototherapie kann eine Rötung der Haut bis hin zu Symptomen eines Sonnenbrandes verursacht werden. Werden die Augen nicht geschützt, so können unter Umständen Schäden entstehen, beispielsweise an der Hornhaut. Die Haut kann möglicherweise schneller altern. Die UV-Strahlung kann zu Schäden am Erbgut führen, so dass die Gefahr für Hautkrebs leicht steigen kann.
Ist der Patient dem Sonnenlicht ausgesetzt, so kommt es zu einer Verstärkung der Wirkung einer Phototherapie beziehungsweise Balneo-Phototherapie. Sonneneinstrahlung sollte er daher meiden. Bei einer Photochemotherapie gelten besondere Schutzvorkehrungen nach Anweisung des Arztes.
Bei Psoriasis (Schuppenflechte) und Neurodermitis ist meist mit einer deutlichen Besserung der Befunde zu rechnen. Die Balneo-Phototherapie weist gegenüber einer bloßen Phototherapie eine verstärkte Wirksamkeit auf. Nicht immer kann jedoch gewährleistet werden, dass eine Erkrankung auf die Behandlung auch anspricht.
Neben der Balneo-Phototherapie können bei Schuppenflechte, Neurodermitis und manchen anderen Hautkrankheiten auch eine alleinige UV-Bestrahlung oder Salzbäder erfolgreich sein. Weiterhin können die Erkrankungen mit unterschiedlichen Methoden wie z. B. Medikamente, Salben und Cremes, Laser, Aufenthalt in einer Kältekammer, einer Klimatherapie oder mit Inferferenzstrom behandelt werden.
Letzte Aktualisierung am 15.03.2021.