Im Bereich von Enddarm und After können bei einigen Erkrankungen Operationen angezeigt sein. Solche Operationen können von entsprechend ausgebildeten Dermatologen beziehungsweise von Proktologen vorgenommen werden. Häufig handelt es sich um die Entfernung von krankhaften Befunden am After oder Enddarm durch Herausschneiden (Exzision). Es können aber auch diverse weitere Eingriffe durchgeführt werden.
Operationen im Bereich von After und Enddarm können bei der Mehrzahl der möglichen Erkrankungen vorgenommen werden. Bei einigen Erkrankungen stellen Operationen die einzig sinnvolle Behandlungsmöglichkeit dar. Andere Krankheiten werden erst in schweren oder sehr schweren Fällen durch einen operativen Eingriff behandelt.
Zu den Krankheiten im Enddarmbereich, die mit einer Operation therapiert werden können, gehören:
Eine Vielzahl an operativen Maßnahmen kann in Frage kommen, wenn eine Erkrankung am Enddarm oder After besteht. Ob operiert werden muss und welche Methode gewählt wird, hängt in erster Linie von der Erkrankung und ihrem Ausprägungsgrad ab.
Hämorrhoiden sind Gefäßpolster, die natürlicherweise der Abdichtung des Afters dienen. Sind sie vergrößert, so kann dies zu Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen und Blutungen führen. Nach dem Befund werden vier Schweregrade der vergrößerten Hämorrhoiden unterschieden. Leichte bis mäßige Hämorrhoiden (Schweregrad I und II) können durch diverse Maßnahmen wie ballaststoffreiche Diät, Salben, Verödungsbehandlung oder Abschnürung (Ligatur) behandelt werden. Bei schwereren Hämorrhoiden (Grad III und IV) ist häufig eine Operation angezeigt.
Die Hämorrhoiden-Operation ist unter anderem mit folgenden Methoden möglich:
Zu den entzündlichen Erkrankungen in der Analgegend gehören :
Bei diesen Entzündungen können neben einer Antibiotika-Behandlung und anderen Methoden oft Operationen notwendig werden.
Meist wird einer der folgenden Eingriffe vorgenommen:
Im Anschluss an den Eingriff muss meist eine offene Wundbehandlung erfolgen. Dadurch, dass die Operationswunde offen gelassen wird, wird verhindert, dass sich wieder Eiterhöhlen oder Eiterkanäle bilden.
Bei der Analthrombose handelt es sich um ein Blutgerinnsel in einer Vene im Afterbereich. Oft verschwindet die Erkrankung von selbst. Eine Operation kann bei starken Beschwerden oder bei der Gefahr einer Entzündung angezeigt sein, wenn einfache Maßnahmen wie Cremes und Kühlung nicht helfen. Bei dem Eingriff wird meist der Blutpfropf herausoperiert, bisweilen wird auch das ganze Blutgefäß entfernt.
Feigwarzen (Condylomata acuminata, Kondylome) sind Wucherungen, die durch Humane Papillom-Viren (HPV) verursacht werden und nicht selten an der Aftergegend vorkommen. Neben einer Behandlung mit wirkstoffhaltigen Cremes kann bei großen Befunden eine Operation angezeigt sein. Dabei können die Feigwarzen mit unterschiedlichen Methoden (Schnitt, Laser, elektrischer Strom) entfernt werden.
Ein Einriss der Afterschleimhaut wird als Analfissur bezeichnet und ist meist sehr schmerzhaft. Bei leichteren Fällen helfen einfache Maßnahmen wie Ernährungsumstellung und Aufdehnung des Afters. Schwere oder chronische Analfissuren werden durch eine Operation komplett herausgeschnitten.
Beim Rektumprolaps (Mastdarmvorfall) wölbt sich die Darmschleimhaut aus der Analöffnung nach außen. Eine Operation ist notwendig, wenn der Darm nicht von alleine wieder nach innen gleitet. Bei dem Eingriff wird der Darm am Kreuzbein (einem benachbarten Knochen) fixiert. Manchmal wird zur Straffung zusätzlich ein Stück Darm herausgenommen.
Inkontinenz beschreibt, dass der Patient den Stuhl aufgrund unterschiedlicher Ursachen nicht willentlich halten kann. Einfache Mittel wie Vorlagen, Beckenbodentraining oder gezielte Ernährungsweise können bereits helfen. Bisweilen ist aber auch eine Operation angezeigt. Dabei kann die Funktion des Schließmuskels wiederhergestellt werden, was unter anderem durch Naht, Gewebeverschiebung oder Einarbeiten eines Kunststoffkissens geschehen kann. In manchen Fällen kann ein Nervenschrittmacher eingepflanzt werden, der den Schließmuskel steuern kann.
Krebs am After wird durch Chemo- oder Strahlentherapie behandelt oder operiert. Bei einem solchen Eingriff wird der Tumor komplett und mit Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe entfernt. Zusätzlich werden Lymphknoten im Abflussgebiet mit herausoperiert.
Die Komplikationen und Risiken unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Eingriffen am After oder Enddarm. Gemeinsam ist den Operationen, dass es zu Blutungen und Nachblutungen, Wundheilungsstörungen, Narben oder Infektionen kommen kann. Bei Operationen am Darm ist eine Durchtrennung der Darmwand mit möglicherweise folgender Bauchhöhlenentzündung möglich. Für die einzelnen Methoden bestehen jeweils einige weitere mögliche Komplikationen.
Letzte Aktualisierung am 16.03.2021.