Eine Behandlung von vergrößerten Hämorrhoiden ist mit unterschiedlichen Methoden möglich. Dazu gehört die Verödung (Sklerosierung), die bei eher geringgradigen bis mittelgradigen Hämorrhoiden eingesetzt wird. Zu einer solchen Verödungsbehandlung von Hämorrhoiden wird ein Wirkstoff in das vergrößerte Gefäßpolster am After eingespritzt. Das Mittel führt dazu, dass die Hämorrhoide zurückgeht.
Hämorrhoiden sind Blutgefäße am After, die natürlicherweise vorkommen und der Abdichtung der Analöffnung dienen. Sind Hämorrhoiden allerdings vergrößert, so können sie zu Beschwerden führen. Bei einem solchen Befund kann es unter anderem zu Jucken, Schmerzen sowie Blutungen kommen. Die Ursache für eine Verdickung der Hämorrhoiden ist eine erhöhte Druckeinwirkung, durch häufiges Pressen beim Stuhlgang bei Verstopfung. Bei den Hämorrhoiden werden vier Schweregrade unterschieden:
Eine Sklerosierungsbehandlung (Verödung) kann bei Hämorrhoiden vom Schweregrad I und II erfolgreich durchgeführt werden.
Die Hämorrhoiden-Verödung geschieht über die Gabe einer Spritze in den Befund hinein. In der Spritze befindet sich entweder Chinin oder, falls eine Allergie dagegen bekannt ist, eine Lösung aus Alkohol und Zink. Das injizierte Mittel sorgt dafür, dass eine Entzündungsreaktion abläuft und der Blutfluss in die Hämorrhoiden vermindert wird. Dadurch stirbt Gewebe ab, so dass die Hämorrhoiden deutlich schrumpfen und keine Beschwerden mehr verursachen. Die Verödung wirkt immer nur an einem Teil des Gefäßpolsters, damit keine Funktionsbeeinträchtigung auftritt.
Die Hämorrhoiden werden vom Arzt durch Betrachten und Austasten des Afters und Enddarms diagnostiziert. Es kann eine Mastdarmspiegelung (Rektoskopie) erforderlich sein, um andere Krankheiten auszuschließen. Auch müssen Gegenanzeigen der Hämorrhoiden-Verödung ausgeschlossen werden.
Vor der Verödung sind meist keine speziellen Hinweise zu beachten.
Der Arzt führt zunächst ein rohrartiges Instrument zur Analkanalspiegelung (Proktoskopie) in den After ein. Die vergrößerte Hämorrhoide wird aufgesucht. Dann wird über das Rohr eine Kanüle in die Hämorrhoide eingestochen und das Verödungsmittel injiziert. Kanüle und Proktoskop können dann wieder herausgezogen werden.
Durch die Verödung kann es unter anderem zu Blutungen, Nachblutungen sowie Infektionen kommen. Ein Abszess (abgekapselte eitrige Entzündung) kann beispielsweise entstehen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch die Behandlung eine Inkontinenz (fehlende Kontrolle über den Afterschluss) entsteht. Eine allergische Reaktion ist ebenfalls möglich.
Der Patient sollte seine Ernährung ballaststoffreich gestalten und auch genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, um den Stuhl weicher zu machen. Bei einer Verstopfung kann der Arzt gegebenenfalls ein Abführmedikament anordnen. Der Patient sollte einen Monat lang keinen analen Geschlechtsverkehr betreiben.
Die Verödung (Sklerosierung) von Hämorrhoiden ist eine einfache Behandlung. In den meisten Fällen gehen die Hämorrhoiden zunächst zurück. Im Laufe der Jahre kommt es aber verhältnismäßig oft (etwa 70 Prozent der Fälle) zu einem Wiederauftreten der krankhaften Vergrößerung der Hämorrhoiden, so dass eine erneute Behandlung notwendig werden kann.
Unterschiedliche Möglichkeiten der Hämorrhoidenbehandlung können durchgeführt werden. Bei noch nicht so großen Hämorrhoiden ist oft eine bewusste Ernährung mit vielen Ballaststoffen sowie eine einfache Behandlung durch Anwendung von Salben oder Sitzbädern erfolgreich. Neben der Verödung kann eine Unterbindung von Blutgefäßen (Ligatur) die Hämorrhoiden zum Schrumpfen bringen. Bei schweren Hämorrhoiden ist oft eine Operation notwendig, z. B. mit der modernen Methode mit dem so genannten Circular Stapler.
Letzte Aktualisierung am 16.03.2021.