Eine Faltenbehandlung kann unter anderem durch Unterspritzung von organischen oder nicht organischen Materialien geschehen. Solche Füllsubstanzen zur Straffung von Falten werden Dermal Filler genannt. Als Filler kann beispielsweise Hyaluronsäure (natürlicher Bestandteil von Bindegewebe), eigenes Fett oder synthetisches Material verwendet werden. Vor allem organische Produkte werden mehr oder weniger schnell abgebaut, so dass eine Wiederholung der Behandlung nach einiger Zeit erforderlich sein kann um das Ergebnis zu erhalten.
Dermal Filler können eingespritzt werden, wenn ästhetisch störende Falten geglättet werden sollen. Es können verschiedene Arten von Falten unterschieden werden, bei denen jeweils bestimmte Methoden der Faltenbehandlung besonders günstig sind. Mimische oder dynamische Falten entstehen durch ständige Muskelaktivität der Gesichtsmuskulatur. Zu den dynamischen Falten gehören Stirnfalten oder die „Krähenfüße" seitlich der Augen. Durch Alterungsprozesse sowie Faktoren wie Rauchen und häufiger Sonneneinstrahlung entstehen die so genannten aktinischen Falten. Durch Gewebeerschlaffung und Schwerkraftwirkung entstehen wiederum die so genannten orthostatischen Falten beziehungsweise herabhängendes Gewebe.
Filler werden zur Faltenbehandlung im Gesicht, aber manchmal auch an den Händen oder im Dekolletébereich eingesetzt. Ebenso können die Lippen unterspritzt werden, so dass sie voller wirken. Auch Defekte der Haut können durch eine Injektion behandelt werden.
Bei dieser Art der Faltenbehandlung führt das Einspritzen von Material zu einer Substanzvermehrung, so dass die Haut praktisch durch den inneren Druck gestrafft wird. Einige unterschiedliche Materialien können bei der Injektionsbehandlung zum Einsatz kommen. Sie gliedern sich auf in organische Substanzen, die der Körper allmählich abbaut, und nicht organische Stoffe. Als Filler werden unter anderem verwendet:
Außer einer Beurteilung der Haut beziehungsweise der Falten durch den Arzt sind meist keine speziellen Voruntersuchungen erforderlich. Es muss allerdings abgeklärt werden, ob Gegenanzeigen (z. B. Schwangerschaft, schwere Herzkrankheit) vorliegen.
Im Voraus sollte die Kostenfrage der Behandlung geklärt werden. Gerinnungshemmende Arzneimittel wie z. B. Marcumar® oder Aspirin® werden nach Rücksprache mit dem Arzt oft abgesetzt.
Über eine Hohlnadel wird das Material meist an mehreren Stellen unter die jeweiligen Falten gespritzt. Soll Eigenfett eingespritzt werden, so wird dies zuvor an einer anderen Körperstelle entnommen. Die Dauer der Filler-Einspritzung richtet sich nach der Größe des Bereichs, der behandelt werden soll. Es kann empfehlenswert sein, nach wenigen Wochen eine zweite Behandlungssitzung vorzunehmen.
Durch den Einstich können unter anderem Blutungen, Nachblutungen, kleine Narben oder Infektionen verursacht werden. Es kann zur Gewebeschwellung, Rötung und Schmerzen kommen. Es kann eine allergische Reaktion gegen die gespritzte Substanz auftreten.
In den meisten Fällen kommt es zu einem zufriedenstellenden Ergebnis nach einer Faltenbehandlung mit Fillern. Bisweilen zeigt sich jedoch auch kein oder nur ein ungenügender Effekt. Abhängig vom Material können die Falten nach Monaten oder Jahren wieder stärker werden, so dass eventuell die Behandlung wiederholt werden kann.
Es gibt weitere Methoden neben der Gewebeauffüllung, um Falten zu straffen. Falten, die durch Muskelzug entstehen (dynamische Falten), können durch Injektion von Botulinumtoxin behandelt werden. Eine Operation kann vorgenommen werden wie ein Facelift oder eine Haut- oder Augenlidstraffung. Ebenso bietet sich manchmal eine Lasertherapie an.
Letzte Aktualisierung am 12.03.2021.