Peeling ist die Bezeichnung für Behandlungsmethoden, bei denen die obersten Hautzellen abgetragen werden. Bei einem chemischen Peeling werden dafür Substanzen (z. B. Fruchtsäuren) aufgetragen, die zu einer Ablösung der oberflächlichen Schichten führen. Das chemische Peeling dient der Entfernung von ästhetisch unansehnlichen Befunden an der Haut, wie kleinen Falten, oberflächlichen Pigmentflecken oder Narben. Bei erfolgreicher Behandlung kommt es durch das Peeling zu einem glatten, verjüngten Aussehen der Haut.
Ein chemisches Peeling kann vorgenommen werden, um verschiedene kosmetisch störende Veränderungen der Haut zu beseitigen. Dazu gehören Fältchen, unrein wirkende Haut, Haut mit groben Poren, Mitesser (kleine Knötchen bei leichter Akne), ausgetrocknete sowie verhornte Hautstellen und manche kleinen Narben. Ebenso können durch das Peeling oberflächliche Pigmentflecken und Pigmentstörungen (Altersflecken) behandelt werden.
Wird ein tiefes chemisches Peeling mit der Substanz Phenol vorgenommen, so können auch etwas größere Falten und Narben, erschlafftes Gewebe sowie die aktinische Keratose (eine Verhornungsstörung, die manchmal in Krebs übergehen kann) behandelt werden.
Für ein chemisches Peeling können unterschiedliche Substanzen verwendet werden. Davon abhängig kommt es zu einer Abschälung nur ganz oberflächlicher oder auch tieferer Schichten der Haut. Drei Wirktiefen werden unterschieden, für die jeweils andere Chemikalien zum Einsatz kommen.
Ein oberflächliches Peeling verwendet normalerweise Fruchtsäuren. Meist handelt es sich um AHA (Alpha-Hydroxy-Säuren) aus Zitrusfrüchten, Ananas, Äpfeln oder Milch. Seltener werden Glykolsäuren verwendet, die aus noch nicht reifen Trauben und Zuckerrohrsaft gewonnen werden. Durch die Peeling-Behandlung kommt es zu einer Ablösung der obersten Hautzellen. Dieses Peeling muss meist mehrfach wiederholt werden, um eine deutliche Wirkung zu erzielen.
Ein mitteltiefes chemisches Peeling geschieht mit etwas stärkeren Säuren, den TCA (Trichloressigsäuren). Über die Konzentration des Mittels kann die Wirkung variiert werden. Eine weiterentwickelte Variante der TCA besitzt zusätzlich einen blauen Farbstoff, um die Eindringtiefe und die Verteilung genau sichtbar zu machen. Trichloressigsäuren (TCA) bewirken eine Auflösung der obersten Hautschichten und regen darunter die Produktion von Bindegewebe (Kollagen, elastische Fasern) an. Bis die abgestorbenen Hautzellen abfallen, dauert es einige Tage.
Ein tiefes chemisches Peeling wird mit Phenol durchgeführt. Die Substanz führt zu einer Abschälung der Haut bis zu den tiefen Schichten. Dementsprechend können auch tiefer liegende Veränderungen entfernt werden, die Erneuerung der Haut dauert jedoch auch mit durchschnittlich drei Wochen relativ lang.
Zu den Voruntersuchungen gehört neben dem Gespräch mit dem Patienten (Anamnese) und der gründlichen Betrachtung der störenden Hautbefunde auch die Bestimmung des Hauttyps, da dieser einen Einfluss auf die Wahl der genauen Behandlungsmethode hat. So ist bei dunklem Hauttyp ein tiefes chemisches Peeling eher ungeeignet, da sich die Haut deutlich aufhellen kann.
Der Patient sollte sich informieren, wie hoch die Kosten für die jeweilige Behandlung sind. Bevor das Peeling vorgenommen wird, sollte eine gründliche Hautreinigung erfolgen. Bei tiefem und mitteltiefem Hautpeeling ist die Einnahme eines Mittels gegen eine mögliche Herpesinfektion erforderlich. Bei oberflächlichem Peeling geschieht oft schon eine Vorbehandlung mit Fruchtsäurepräparaten über eine bis mehrere Wochen.
Auf die gereinigte Haut wird das Mittel (z. B. Fruchtsäure, Trichloressigsäure, Phenol) aufgetragen. Die Dauer ist abhängig von der Größe des zu behandelnden Hautbereiches, meist beträgt sie 10 bis 20 Minuten, selten auch bis zu einer Stunde. Beim oberflächlichen Peeling werden in aller Regel mehrere Behandlungssitzungen im meist wöchentlichen Abstand vorgenommen. Auch bei den anderen Varianten kann es unter Umständen sinnvoll sein, die Behandlung zu wiederholen.
Nach einem oberflächlichen Peeling sind normalerweise keine besonderen Hinweise zu beachten. Nach einem mitteltiefen oder einem tiefen Peeling sollte sich der Patient für einige Wochen nicht der direkten Sonne aussetzen, auch danach sollte er sich ausreichend vor Sonneneinstrahlung schützen. Außerdem sollte eine Salbe mit Bleichwirkung für mehrere Monate aufgetragen werden. Weitere Salben können sinnvoll sein beziehungsweise vom Arzt verordnet werden, wie desinfizierende Salben oder Cortisonpräparate.
Wie die Wirkungen hängen auch die Nebenwirkungen von der verwendeten Peeling-Substanz beziehungsweise von der Tiefe der abgelösten Haut ab. Allgemein kann es zu einem brennenden bis schmerzenden Gefühl kommen. Hautrötungen, Blutungen, Nachblutungen und Infektionen sind möglich. Bei mitteltiefen Peelings kann es zusätzlich zu Narben, Wundheilungsstörungen, Pigmentstörungen und längerfristiger Hautrötung kommen. Tiefe chemische Peelings können darüber hinaus aufgrund der Wirkung des Phenols unter Umständen zu Schäden an Herz, Leber und Nieren führen.
In den meisten Fällen kann mit einem chemischen Peeling ein ansprechendes Ergebnis erzielt werden. Nach einem oberflächlichen Peeling fällt es kaum auf, dass eine Hautbehandlung durchgeführt wurde. Nach einem mitteltiefen oder tiefen Peeling kann die Abheilung eine bis mehrere Wochen dauern, so dass der Patient für diese Zeit gegebenenfalls nicht gesellschaftsfähig ist. Daraufhin sind meist die Auffälligkeiten beseitigt, und die Haut sieht nach erfolgreicher Behandlung glatt und jung aus. Es kann jedoch auch vorkommen, dass die Behandlung nur einen ungenügenden Erfolg hat oder sich im schlimmsten Fall aufgrund von Komplikationen der ästhetische Befund verschlechtert (z. B. Narben, Pigmentverschiebungen).
Letzte Aktualisierung am 12.03.2021.