Krampfadern sind sichtbare, oberflächlich unter der Haut verlaufende Venen, die krankhaft erweitert sind. Die Venen sind zum Teil geschlängelt und haben knotige Aussackungen.
Krampfadern treten überwiegend an den Beinen auf. Es handelt sich um eine Volkskrankheit, von der mehr als 30 Prozent der Erwachsenen betroffen sind. Frauen sind von diesem Leiden dreimal häufiger betroffen wie Männer.
Krampfadern zeigen sich in der Regel durch folgende Beschwerden:
Es gibt mehrere operative Verfahren, um Krampfadern zu behandeln. Die wichtigste Operationsmethode ist die Stripping-Operation zur Entfernung von großen Krampfadern.
Das Stripping ist die am häufigsten vorgenommene Operationen zur Entfernung von Krampfadern. Es handelt sich um einen Klassiker unter den Venen-Operationen, bei der die beschädigte Vene einfach herausgezogen wird. Heute entfernt der Gefäßchirurg jedoch nicht mehr das ganze Gefäß, sondern nur die betroffenen Abschnitte der Vene. Der Eingriff kann unter Vollnarkose, Rückenmarks- oder örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Meist erfolgt der Eingriff ambulant unter örtlicher Betäubung und dauert etwa 30 Minuten bis eine Stunde.
Bei dem Eingriff sucht der Chirurg zunächst die Einmündung der Vene in ein tiefes Gefäß. Der Chirurg bindet die Vene oberhalb des geschädigten Bereichs, nahe der Verbindungsstelle zwischen oberflächlicher und tiefer Beinvene ab. Am Unterschenkel liegt diese Stelle in der Kniekehle und am Oberschenkel in der Leiste. Anschließend wird das Gefäß unterhalb der Krampfader abgeschnitten.
Um das Gefäß aus dem Bein zu ziehen, wird nun ein Draht mit einer Sonde von unten durch den gelösten Abschnitt nach oben geschoben. Oben angekommen, wird beim klassischen Stripping am Ende ein Metallknopf befestigt und dann die Sonde mitsamt der Vene aus dem Bein unten wieder herausgezogen.
In den letzten Jahren wurden eine Vielzahl schonender Verfahren entwickelt, bei denen kleinere Schnitte und verbesserte Sonden eingesetzt werden.
Eine spezielle Variante stellt das invaginierende Venenstripping dar. Hierbei wird ein kleiner Sondenkopf verwendet und der obere Venenabschnitt am Sondenkopf verschnürt, sodass sich die Vene beim Herausziehen nach innen stülpt und durch sich selbst herausgezogen wird.
Weitere sehr schonende Verfahren sind das Pin-Stripping (mit einer ganz feinen Sonde) und Kryo-Stripping (Vene wird zum Teil vereist), sie hinterlassen offenbar weniger Schäden am Bein.
Wichtig ist, dass beim Stripping gesunde Venensegmente belassen werden, damit für eine möglicherweise später erforderliche Bypassoperation noch Material verfügbar ist.
Beim Stripping werden leider auch Venenseitenäste, kleine Nerven und Lymphgefäße beschädigt. Oft treten nach dem Eingriff große Blutergüsse auf. Weitere unangenehme Folgen des Krampfader-Strippings sind Verhärtungen an den Beinen. Um einen guten Heilungsprozess zu erzielen, tragen die Operierten sechs bis acht Wochen lang Kompressionsstrümpfe.
In der Regel sind nach dem Stripping keine Schmerzmittel erforderlich. Der Patient kann nach ein bis zwei Wochen nach dem ambulanten Eingriff wieder auf die Arbeit.
Die Bewegungstherapie beginnt bereist am Tag nach dem Eingriff, welches einen erheblichen Beitrag zur Heilung trägt. Des Weiteren sollte der Patient für etwa drei Monate Kompressionsstrümpfe der Klasse II tragen.
Die Behandlung wird von den gesetzlichen Krankenkassen ohne Einschränkung bezahlt.
Letzte Aktualisierung am 25.03.2021.